Wie gehen Betreuer*innen in einem Notfall mit der betreuten Person vor?

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man sich als Betreuer*in in einer Notfallsituation verhalten soll.

12.11.2024

Betreuer*innen übernehmen nicht nur die alltägliche Betreuung, sondern tragen auch eine große Verantwortung in Notfallsituationen. Schnelles und überlegtes Handeln kann hier entscheidend sein, um die Gesundheit der betreuten Person zu schützen. Doch wie genau sollten Betreuer*innen in einem Notfall reagieren? In diesem Beitrag geben wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man sich in solchen Situationen verhält.

1. Ruhe bewahren und die Lage beurteilen

Der erste und wichtigste Schritt in jeder Notfallsituation ist es, Ruhe zu bewahren. Hektik und Panik können den Überblick erschweren und zu Fehlern führen. Ein kühler Kopf hilft dabei, die Situation klar einzuschätzen. Stellen Sie fest, ob die betreute Person ansprechbar ist und welche Symptome vorliegen. Handelt es sich um Atemnot, Bewusstlosigkeit, starke Schmerzen oder andere Anzeichen eines ernsten Gesundheitsproblems?

2. Sofort handeln: Erste Hilfe leisten

Ist die betreute Person in einer gefährlichen Lage, greifen Sie sofort zu Erste-Hilfe-Maßnahmen. Als Betreuer*in sollten Sie immer auf dem neuesten Stand der Ersten Hilfe sein. Hier einige grundlegende Maßnahmen:

  • Stabile Seitenlage: Wenn die Person bewusstlos ist, aber noch atmet.
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW): Bei Atemstillstand oder fehlendem Puls.
  • Wundversorgung: Bei starken Blutungen Druck auf die Wunde ausüben und versuchen, die Blutung zu stoppen.

Es ist hilfreich, regelmäßig an Erste-Hilfe-Kursen teilzunehmen, um im Ernstfall sicher handeln zu können.

3. Den Notruf wählen

Falls sich der Zustand der betreuten Person verschlechtert oder Sie erkennen, dass es sich um einen Notfall handelt, wählen Sie sofort den Notruf (in Österreich: 144). Geben Sie der Leitstelle alle relevanten Informationen:

  • Wer sind Sie?
  • Wo befinden Sie sich?
  • Was ist passiert?
  • Wie ist der Zustand der betreuten Person?

Bleiben Sie ruhig und beantworten Sie die Fragen der Notrufzentrale so genau wie möglich. Je präziser die Informationen, desto schneller und gezielter kann Hilfe geleistet werden.

4. Angehörige informieren

Sobald der Notruf abgesetzt wurde und die notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet sind, informieren Sie die Angehörigen der betreuten Person. Offenheit und Transparenz sind in dieser Phase besonders wichtig, um das Vertrauen zu stärken und alle Beteiligten auf dem Laufenden zu halten.

5. Begleitung der Rettungskräfte und Unterstützung vor Ort

Wenn die Rettungskräfte eintreffen, unterstützen Sie diese, indem Sie alle relevanten Informationen zur betreuten Person weitergeben:

  • Vorerkrankungen
  • Einnahme von Medikamenten
  • Allergien oder besondere gesundheitliche Risiken

Je besser die Rettungskräfte informiert sind, desto schneller kann die passende Behandlung erfolgen.

6. Dokumentation des Vorfalls

Im Anschluss an den Notfall sollten Sie den Vorfall dokumentieren. Notieren Sie, was passiert ist, welche Maßnahmen Sie ergriffen haben und welche medizinischen Fachkräfte eingeschaltet wurden. Diese Dokumentation hilft dabei, den Vorfall später nachzuvollziehen und ist auch für die Angehörigen und die weitere Betreuung von großer Bedeutung.

7. Nachbetreuung der betreuten Person

Nach einem Notfall ist es wichtig, der betreuten Person die nötige Unterstützung und Fürsorge zukommen zu lassen. Dies kann zusätzliche Pflege und Betreuung umfassen, Begleitung zu Arztbesuchen oder die Einhaltung von ärztlichen Anweisungen. Seien Sie besonders aufmerksam, um sicherzustellen, dass sich die betreute Person wieder vollständig erholt.

8. Eigene Reflexion und Weiterbildung

Nach einer solchen Ausnahmesituation ist es ratsam, das Geschehene zu reflektieren. Was lief gut? Wo könnten Sie sich verbessern? Nutzen Sie die Erfahrung, um sich weiterzubilden und Ihre Notfallkompetenzen zu schärfen. Regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse sind unerlässlich, um in Notfällen ruhig und sicher handeln zu können.

Fazit

Notfallsituationen können in der Betreuung jederzeit auftreten. Umso wichtiger ist es, dass Betreuer*innen darauf vorbereitet sind und wissen, wie sie in solchen Momenten richtig handeln. Mit einem klaren Kopf, soliden Erste-Hilfe-Kenntnissen und einer guten Kommunikation können Sie einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und zum Wohl der betreuten Person leisten.

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